Bergsteigen: Griesleiten – Karreralmsteig – Bismarcksteig

Am Weg nach Graz möchte ich mir noch Auslauf gönnen. In der Früh sehe ich aber beim finalen Wetter-Check, dass es in der Steiermark gar nicht so schön ist. Wieder gibt es die Rax, hier sollte das Wetter halten.

Beim Griesleitenhof stehen schon jede Menge Autos, aber das ist mir heute egal, denn ich düse an die ruhige Seite der Rax. In der „Seiser-Schikane“ norde ich noch einen verlaufenen Haid-Steig-Aspiranten ein. Er muss zurück, einen Abkürzer traue ich ihm nicht zu.

Nach 42 Minuten ist die Waxriegelhütte da. Das ist zu früh für eine Pause. Also, weiter. Die Karreralm lässt auch nicht zu lange auf sich warten. Diesmal steige ich direkt im ersten Geröllfeld wild auf und treffe den Karreralmsteig auf Anhieb. Geht doch! Aber den Steig verliere ich diesmal im Steig. Meine Rot-Sehschwäche wird mir noch einmal zum Verhängnis. Da mir das letzte Mal Fels in größere Menge entgegengekommen ist, prüfe ich heute doppelt und komme entsprechend frei von Zwischenfällen durch. Aber nach der Kraxelei ist der Steig zäh wie immer. Es geht so was von mühsam bergauf.

Beim Heldendenkmal auf der Heukuppe sammelt sich die Physiologie wieder und ich laufe zur Seehütte. Einzige Unterbrechung ist der Bismarck-Steig. Hier kann ich zwar nicht immer laufen, aber es geht trotzdem voran. Dann noch ein paar Bocksprünge zur Neuen Seehütte, wo ein Schweinsbraten auf mich wartet. Die Gäste auf der Terrasse schildern ihre Besteigung, als hätten sie die Eigernordwand genommen. Indirekt erfahre ich, dass mein Bergausflug in kurzen Ärmeln fahrlässig ist, weil es in den Bergen kalt werden kann, auch wenn im Tal der Sommer Einzug gehalten hat. Okay, amüsant, aber nicht auf Dauer. So stelle ich mich in die Hütte, plaudere mit Franz und verdrücke dabei ein Stück vom feinen Topfenstrudel und ein Häferl vom nicht ganz so feinen Kaffee.

Am Beginn des Holzknechtsteigs erwischt mich eine Dame beim Zusammenbau der Stöcke. Ja, der Holzknechtsteig ist mühsam, bestätigen wir uns, und ich rausche unter Getöse ab. Der Rest wird gelaufen, ehe es nach Graz geht. Am Abend folgt noch ein Ausflug in die Südsteiermark. So gut kann’s gehen.

Am nächsten Tag überfällt mich ziemliche Müdigkeit. Darf auch sein!

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