Klettersteig: Haidsteig – Königschusswandsteig

Heute schau‘ ich wieder einmal bei Ulli vorbei. Entsprechend früh bin ich dran. Ich will ja alleine bei der Schwarzen Madonna sein. Wetter und Kondition passen. Ich starte kurz nach acht in der Griesleiten. Zwei Fahrzeuge parken. Das bedeutet, ein bisserl Gas geben sollte nicht schaden.

Jö, bin ich fit. Rasch habe ich das erste Paar eingeholt. Nach 38 Minuten bin ich beim Einstieg. So schnell war ich noch nie seit Zeitmessung. In jungen Jahren war ich vielleicht noch schneller, aber wer weiß das jetzt noch. Wieder ist es windig, aber die Sonne lacht. Noch unter der Madonna überhole ich die nächsten beiden, die in mir einen Läufer erkennen. Recht so! Bei der Madonna habe ich dann schon ausreichend Zeit herausgeholt, um hier ein paar Minuten alleine zu sein. Mir geht’s erstaunlich gut dabei. Das stimmt mich zuversichtlich.

Der Rest läuft auch gut. Vom Parkplatz zum Ausstieg in 1 h 15. Das passt 😉 Ich gehe noch zum Preinerwandkreuz. Auch hier passt alles. Also, wieder runter zum Einstieg des Königschusswandsteigs. Der ist wieder ein Erlebnis, liegt er doch in der Morgen/Vormittagssonne. Und er ist anstrengend. Diesmal habe ich mich aber mental drauf eingestellt und so ist die knappe halbe Stunde ein Genuss.

Runter geht’s über den Holzknechtsteig. Ich habe die Stöcke dabei, springe wie ein fetter Gamsbock übers Geröll runter. Beim Einstieg des Haidsteig machen sich drei Pärchen in den Zwanzigern bereit. Die jungen Männer stecken gut trainiert in ihren eng anliegenden Shirts. Die Damen stehen in ihren Tank-tops um nichts nach. Drehen die da einen Film? Gar ein einschlägiges Filmchen? Hat mir die Sonne ein Loch ins Hirn gebrannt oder bin ich einfach nur alt geworden?

Der letzte Gedanke lässt mich zum Auto laufen. Die entgegenkommenden Wanderer und Bergsteiger wundern sich. Hat er was gestohlen? Muss er wohin? Egal, ich habe Freude, springe nun im Wald wie ein nicht mehr ganz junger Rehbock talwärts. Passt alles – feiner Vormittag!

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