Reise: Soma Bay (Ägypten)

Mein erster Urlaub ganz alleine! Statt Gottfried allein zuhause, spielt es Gottfried allein in Ägypten.

Da ja nicht absehbar war, wie wir die Semesterferien verbringen werden, hatten wir schon mal die Mädels verplant. Carina und Jasmin sind getrennt mit ihren Freundinnen in den Skiurlaub gefahren. Als dann Ullis Verabschiedung für den 30.1.2020 festgesetzt war, tat sich eine harte Konfrontation mit der Realität auf. Ich könnte die Semesterferien alleine daheim verbringen, in einem Haus, das wahrscheinlich von einer unheimlich traurigen Stille gezeichnet wäre.

So habe ich kurzfristig eine Destination gesucht, wo die Sonne meinen Hormonhaushalt auf positiv trimmt. Oman oder Dubai waren mir dann doch zu muslimisch. Die Aufnahmen am Internet hatten nur Männer in langärmeligen Hemden gezeichnet. Da bin ich mit Corendon nach Hurghada geflogen und mich im Kempinski in der Soma Bay untergebracht. Wir waren schon mal mit den Kindern im Nachbarhotel, dem Sheraton. Damals war es noch die Präsidentensuite, aber so ein Aufdrehen mit 186 qm für mich erschien mir etwas übertrieben. Trotzdem hatte ich wieder einmal „Glück“ mit dem Zimmer, direkt am Strand und im obersten Stock.

Natürlich wäre der Urlaub noch unglaublich feiner gewesen, wenn ich mit Ulli die Woche im Kempinski ausgespannt hätte, aber auch so war der Urlaub ein Erlebnis der besonderen Art. Ich musste mich nur um mich selbst kümmern. Und da ich nicht sonderlich anspruchsvoll bin, hat das bestens geklappt und zu einer totalen Entspannung geführt. Ich brauchte meine Aktivitäten mit niemanden abstimmen und mich für faule Nichtaktivitäten auch nicht schlecht fühlen. Das Wetter war wie in Ägypten üblich durchgängig wolkenlos, anfangs etwas kühl, aber im Laufe der Woche frühsommerlich warm. Das Wasser klar, sauber und bei 23° ein echter Genuss.

Dreimal war ich laufen. Die von mir ausgesuchte Runde war am Meer entlang recht schön, führte aber auch an Baustellen vorbei, wo ich mir der mitleidigen Blicke der ägyptischen Bauarbeiter sicher sein konnte.

An der Surfstation des Club Robinson (mit eigener Zeitzone!) habe ich nicht nur Herbert getroffen, mit dem ich schon vor ca. 30 Jahren auf den Kanaren in Pozo gesurft bin, sondern auch an einem Tag Surfmaterial geliehen. Ich war erstaunt, dass ich die Surferei nach so viel Jahren noch irgendwie eingespeichert hatte. Halsen haben nicht geklappt, aber über das Wasser konnte ich schon anständig dahinfetzen. Allerdings habe ich mich dabei auch gefragt, wie ich in meinen Zwanzigern Urlaub und so viel Freizeit dieser Tätigkeit unterordnen konnte.

Den Katamaran habe ich mir auch mal ausgeborgt. Das ist weit weniger anstrengend, aber auch ein echter Genuss, wenn man da so im Sonnenuntergang durch die Soma Bay kreuzen kann.

Wieder hergerichtet haben mich zweimal die Damen bei einer Sportmassage im Thalasso Spa des Hotels „The Cascades“. Fast alleine war das dann schon fast zu viel der Entspannung, aber definitiv fein.

Mitten in der Nacht ging es heim. Nochmals, völlig entspannt und ein bisserl braun gebrannt. Passt!