Akademikersteig

Einmal im Jahr muss der Akademikersteig erledigt werden. Erstmals sind wir zu dritt. Wir entscheiden uns für die Variante: „Einer vorne, die beiden anderen nahe beisammen am Ende des Seils“. So schwierig sollte es ja nicht werden.

In einer guten halben Stunde sind wir beim Einstieg. Mah, da ist es schwül. Der anstrengendste Teil sollte geschafft sein. Ich probiere unsere Variante in der ersten Seillänge aus. Funktioniert tadellos. Auch die beiden kommen schnell und problemlos nach. Die beiden sind mit Karabinern ins Seil eingehängt, so können sie sich schnell aushängen und die einfachen Passagen ohne Seil gehen, während ich das Seil aufnehme und folge. Zack, schon ist Renate weg.

Ab der nächsten Seillänge übernimmt Gernot und ich bleibe mit Renate hinten. All das ist überaus entspannt. Wir schießen Fotos und genießen den Tag.

Bald sind wir beim Felsenfenster. Nein, da ist nichts verlorengegangen seit 2015(?). Ein Kommentator hat 2024 erwähnt, dass ein Teil nun fehlt und alles viel schwieriger ist. Es sieht alles gleich aus wie sonst auch. Der gute Mann muss vor über zehn Jahren das letzte Mal hier gewesen sein. Und ein IIIer ist die Passage beim Felsenfenster wirklich nicht. Von Gernot und Renate kann ich coole Fotos machen. Gernot sieht als nächste Option nur noch „Free solo“! Na, das wäre vor ein paar Jahren nicht denkbar gewesen. Auch Renate verspürt keine Schwierigkeiten. Sie steigt gar den Schlussgrat ungesichert vor. Ausstieg erreicht.

Warm ist es nun wieder geworden. Wir rasten, packen zusammen. Dann rückt Gernot raus, dass er nichts dagegen hat, wenn wir gleich absteigen und im Weichtalhaus essen. Am Vortag hatten Renate und ich noch eine schwere Diskussion, was wir nach dem Steig machen. Ihre Füße mögen aktuell keine langen Hatscher. Wie auch immer, mit Zweidrittelmehrheit beschließen wir den Abstieg über den Wachthüttelkamm. So gierig war ich auch nicht auf die Wanderung zum Ottohaus – passt schon! So ist es ein bisserl kurz. Bei so wenig Kalorienverbrauch tue ich mir im Weichtalhaus gar nicht leicht. Aber den Burger, in dem sich Reh und Wildschwein treffen, schaffe ich, und die Heidelbeertatschgerl sind Pflicht.

Tadelloser, vergnügter Tag!

Die Tour auf Garmin