Klettersteig: Haidsteig – Königschusswandsteig

Die spanischen Lotterwochen sind vorbei, der Sommer ist weit fortgeschritten. Ich habe Pläne, ich brauche Vorbereitung 🙂

Die zwei Lauftrainings in der Woche nach dem Urlaub haben mich ernüchtert. Im Urlaub und davor war ich faul. Okay, ich habe mich erholt. Aber schon die Lauftrainings haben gezeigt, dass ich ein bisserl arg aus dem Training bin. Und weil ich noch jede Menge Ideen habe wie den Königsjodler, muss ich wieder fit werden. Also, wird Klettersteig trainiert.

Zu meiner gefühlt 738. Begehung des Haidsteigs ist wenig zu sagen. Eine Stunde und 25 Minuten vom Griesleitnerhof bis zum Ausstieg des Haidsteigs ist nicht schlecht, aber auch nicht schnell. Sicherlich ist die Zeit für meinen Zustand ganz gut, zumal ich mich nicht hetze. Ja, heute bin ich fit. Am Steig bin ich fast alleine. Im unteren Teil habe ich drei Leute überholt und hinter mir gelassen. Da habe ich bei der Madonna wieder Zeit für mich.

Dann geht es weiter zum Preinerwandkreuz, wo die Gämsen heute recht zahm sind. Ein paar Fotos und hinunter zum Königschusswandsteig. Zwei junge Bergsteiger stärken sich mit Red Bull am Einstieg. Ja, sie haben den Einstieg nicht gefunden und das Geröll war anstrengend. Auch eine Story wie jedes Mal. Ich berichte von dem, was sie erwartet, und erzähle Geschichten. Sie hören mir zu und wollen Details. Die gebe ich und verabschiede mich mit den Worten, dass der ganz Spuk nach einer halben bis dreiviertel Stunde wieder vorbei sein wird. Na ja, schon fast beim Felsenfenster sehe ich sie dann weit unter mir nach der Einstiegswand. Uje, hoffentlich hat sie meine Zeitangabe nicht allzu sehr in die Irre geführt. Mir geht es jedenfalls erstaunlich gut. Am Plateau fotografiere ich noch Edelweiß. Das steht hier in Rufweite der Plateauwanderer in größerer Anzahl rum. Da staune ich!

Franz hat sich von der Seehütte verabschiedet. Der neue Pächter macht erstmal nur Wochenendbetrieb. Schade, am Plateau sind reichlich Wanderer und damit potenzielle Gäste unterwegs. Der Holzknechtsteig ist ausgewaschen wie schon lange nicht. Vor mir sehe ich jemanden im Abstieg. Ich konzentriere mich und plötzlich kommen mir zwei Bergsteiger entgegen. Wie denn das? Das Rätsel löst sich wie folgt. Beide haben den Zustieg zum Königschusswandsteig nicht gefunden. Der eine Bergsteiger ist zu hoch aufgestiegen und wieder runter. Die Bergsteigerin ist das Geröll zu früh rauf und wieder zum Holzknechtsteig zurück. Da haben sie sich getroffen und zusammengetan. Ich kann ihnen das Einstiegsschild zeigen. Ja, das ist noch ein Stück und in diesem Geröll bzw. Schotter wird der Puls hochgehen. Aber jetzt zu zwei und mit dem Ziel vor Augen sind sie zuversichtlich. Ich darf glücklicherweise schon runter.

Beim Einstieg zum Haidsteig ist mittlerweile Andrang. Ich frage nach dem Alter der jüngsten Klettermaus. Acht Jahre ist sie! Ich war neun, wenn ich mich richtig erinnere. Der Vater, oder war es der Opa, meint, dass er zehn war. Wow, das gefällt mir!

Im Übermut laufe ich bis zum Parkplatz. Das geht aber gut heute. Die Rechnung kommt am nächsten Tag. Für dreieinhalb Tage steht mein Becken schief und ich kann mich kaum bewegen. Gehört auch dazu!

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