Vom Preinergscheid über den Fuchslochsteig zum Karl-Ludwig-Haus und von dort wieder runter zum Auto – soweit der Plan. Renate hält sich jetzt bei den Vorbereitungen mit verunsichernden Aussagen zurück, trotzdem fragt sie mich zumindest einmal, ob ich in der kurzen Hose gehe. Dass ich mich ganz spontan auf die Lange umentscheide, bereue ich dann knapp nach Beginn der Tour schwitzend.
Den Fuchslochsteig ist Mio nun schon ein paar Mal gegangen. Vielleicht ist es die Routine, aber heute will es nicht so recht. Wir erreichen den Einstieg rasch. Renate und ich sind beide fit. Garmin vermag keine sonderliche Anstrengung festzustellen. So kommen wir also frohen Mutes zum Steig. Mio schreitet voran und lässt massig Geröll auf uns hernieder. So weit, so normal. Bei der Schlüsselstelle – immerhin mit ausreichend glitzernden Haken versorgt – muss Mio geholfen werden. Diesmal hebe ich ihn hoch, Mio erreicht mit den Pfoten die Wand, drückt sich ab und hebelt mich fast aus der Wand. Pah, der hat eine Kraft! „Der will nur spielen!“ sagt man da als guter Hundehalter. Aber er will nicht spielen und ich finde es nicht lustig. Mann oh!
Die Schlüsselstelle ist wie schon ein paar Mal hier geschrieben wirklich nicht wild. Keine sechs oder gar zehn Meter, wie in mancher Literatur angegeben, und sicher nicht senkrecht. Sonst läge ich jetzt am Fuße der Schlüsselstelle. Also, Schlüsselstelle gut, Rest gut.
Kalt ist es am Plateau. Bin ich froh, dass ich eine Lange anhabe. Kurz nach elf kommen wir zum Karl-Ludwig-Haus. Es gibt Gams-Ragout. Das ist ausgezeichnet, aber auch ein bisserl komisch, da wir drei jede Menge Gämsen gerade noch bewundert haben. Einer ganz besonders, aber der geht jetzt leer aus. Wir plaudern entspannt mit den neuen Leuten der Hütte und brechen doch beeilt auf. Das Wetter ist nicht gut angekündigt und es sieht aus, als käme der Regen früher.
Spontan entscheiden wir uns für den Karl-Kantner-Steig. Eine „Kletterstelle“ umgeht Mio selbständig im Geröll, zweimal braucht er einen Lift. Zusätzlich zu seinem Halsband hat er jetzt ein Brustgeschirr oder passender einen Klettergurt an. Und damit er nicht wieder an der Wand antaucht, halte ich ihn von dieser weg, während ich die paar Schritte absteige. Der freischwebende Mio und ich geben sicherlich ein skurriles Bild ab, schaffen es aber derart ohne Zwischenfall über die zwei leichten Klettersteigstellen.
Knapp vor Einsetzen des Regens schaffen wir es ins Auto. Eine tadellose, kurzweilige Tour ist geschafft.











