An diesem Samstag zieht es uns wieder einmal an die einsame Seite der Rax. Am Preinergscheid ist noch massig Trubel. Die Parkplätze sind am späteren Vormittag schon knapp, die meisten Wanderer zieht es Richtung Waxriegelhaus.
Wie zu erwarten sind wir somit am Weg zu Karreralm einsam unterwegs. Renate düst dahin. Bei der Karreralm will sie nicht einmal eine Pause machen. So steigen wir nach ein paar Distelfotos eben weiter. Mit den Höhenmetern fällt die Temperatur und das ist Mio gerade recht. Der Aufstieg ist eine schöne Wanderung ohne technische Schwierigkeiten, und wer sie ohne Unterlass geht, ist auch bald oben.
Mio hat Gämsen erblickt. Aber er ist kein junger Hund mehr, also kein Imponieren oder angedeutetes Jagen mehr. Stattdessen die Schnauze tief am Boden jagt er über das Gras. Er mag das Plateau. Liegt es an der Kälte, die einige, junge Wanderer in kurzen Hosen und mit blauen Knien wegzulächeln versuchen? Pah, da pfeift der Wind und die Sonne versteckt sich hinter den Wolken. Der Sommer ist vorbei, zumindest für heute. Wir haben uns fest eingepackt.
Auf der Heukuppe drängen sich die kurzhosigen, jungen Männer aus dem Osten im Windschatten einer Mulde. Mio überwindet Sprachbarrieren und bettelt ihnen ihre Jause ab, zumindest den wurstigen Anteil. Er will gar nicht weiter. Als ich ihn dann doch losreiße, ist Renate schon vom eisigen Wind verweht. Zahlreiche Wanderer kommen vom Karl-Ludwig-Haus herauf. Mit dem Wind im Rücken vermag Mio sein Frauchen nicht zu erschnüffeln. Hat er es diesmal mit dem Nicht-Hören-Wollen übertrieben? Was für eine Freude, als er sie dann doch ausmacht!
Das Karl-Ludwig-Haus hat einen neuen Pächter. So viel Personal habe ich hier heroben überhaupt noch nicht gesehen. Alles läuft recht professionell ab. Wir werden freundlich empfangen. Okay, wir sind ein bisserl spät dran und die anderen Gäste mit dem Mittagessen wohl schon fertig. Egal, wir bekommen das Essen schnell und gut ist es auch. Am Internet beschweren sich die Gäste über die hohen Preise, doch die Aufregung mag konzertiert sein, denn mir fällt kein Aufschlag zu früher oder einer anderen Hütte in der Nähe auf. Wir sind zufrieden und steigen mit vollem Bauch den Schlangenweg ab, wo es allmählich wieder wärmer wird.
Der Abstieg vom Siebenbrunnenkessel über die Alte Schipiste wird renaturiert. Aha, was es nicht gibt. So geht es teils die Forststraße und teils durch den Wald zum Parkplatz zurück.
Schnelle Runde mit Renate und Mio – tadellos!





