Großer Sonnleitstein

An diesem Fenstertag geht es nach Hinternaßwald. Wir haben uns den Großen Sonnleitstein ausgesucht. Er soll ein Geheimtipp sein. Am Internet finde ich gar den Ausdruck „Matterhorn der Wiener“. Aber ich denke, da macht sich jemand über die Bewohner der Bundeshauptstadt lustig.

In Hinternaßwald stehen einige Autos, für einen sonnigen Fenstertag im Mai ist es überschaubar. Neben uns macht sich ein Paar in ähnlichem Alter fertig. Sie wollen dieselbe Route gehen. Und noch ein drittes Paar ist da. Ja, aber hallo! Wie geheim ist denn der Geheimtipp?

Die Sonne brennt runter, auf der Schotterstraße ist es wärmer als angenommen. Da überholen uns die Gleichaltrigen, Renate nimmt die Herausforderung an. Nach der Forststraße geht es im Wald recht klar und gerade einer Linie folgend steiler werdend bergauf. Erst denke ich, dass wir die Wanderung ja machen, um fit für die Berge zu werden, aber dann habe ich doch Sorge, dass sich das nicht ganz ausgehen wird. Ich gehe vor und bremse. Das Tempo ist noch immer zügig.

Nach dem steileren Abschnitt im Wald geht es dann flacher dahin. Der Gipfelaufbau ist schön, obschon „Matterhorn“ ein bisserl gar hochgegriffen ist. Am Gipfel sind die drei Paare wieder vereint. Ich denke, wir sechs sind aber an diesem Tag doch die einzigen. Der Zufall hat uns einfach zusammengewürfelt.

Renate zahlt den Preis des schnellen Starts mit leichter Erschöpfung. Auch Mio scheint nicht ganz fit. Aber so sitzen wir da und schauen ins weite Land. Von der Jause gehören Weckerl und Gemüse mir, Mio nimmt den Schinken. Kurz, alles friedlich.

Der Abstieg über die Ameis-Wies-Hütte ist ein bisserl vom Windbruch behindert. Auch merkt man, dass die Gegend hier selten begangen wird. Der Steig ist nicht sonderlich gut ausgetreten. Entsprechend ist es abschnittsweise ein bisserl mühsam. Technisch ist es natürlich kein Problem.

So kommen wir nach gut vier Stunden Gehzeit wieder zum Auto zurück. Alles in allem eine feine Wanderung in abgelegener Gegend. Der Zufall hat uns vier Begleiter geschickt. Sonst vermute ich, ist es hier sehr ruhig. Fein war’s!

Die Tour auf Garmin