Wir sind wieder mobil. Unsere Iduna, ein schwarzer VW ID.7, bringt uns ganz umweltfreundlich, weil elektrisch, in die Griesleiten. Kurz habe ich Sorge, ob sie die Unebenheiten des Parkplatzes packen wird. Aber alles kein Grund zur Sorge. Passt!
Renate hat so oft gefragt, ob es eh nicht kalt sein wird und ob denn das Wetter eh passt, dass ich schon in kurzen Hosen gehen will. Je mehr sie gefragt hat, umso sicherer war ich, dass es ein Ausflug im T-Shirt wird. Ja, so funktioniert das in Gruppen am Berg, auch wenn es ganz kleine Gruppen sind. Kurz, ein bisserl kalt ist es schon und von der Sonne auch nicht viel zu sehen. Dafür geht oben offensichtlich einiges an Wind. Und der Regen am Nachmittag könnte auch früher da sein.
Egal, wir starten! Außer uns parkt nur einer. Das heißt, es wird ähnlich wenig Menschen wie Schnee geben. So soll es sein!
So wandern wir zum Einstieg. Alles ohne Zwischenfälle. Keinerlei Schnee und am Plateau auch nur ganz wenig davon zu sehen. Beim Einstieg dann bläst es schon ordentlich. Renate fragt sich doch hörbar, warum sie sich das antut. Dabei ist sie aber reflektiert genug, um zu erkennen, dass sie sich wieder wahnsinnig freuen wird, wenn sie es geschafft hat. Halt, war da jetzt ein Unterton dabei?
Zum Steig gibt es nichts zu sagen. Er ist schneefrei und trocken. Bei der Madonna grüßen wir Ulli, aber können nur ganz kurz bleiben. Im Süden, von wo der Wind kommt, schauen schon Schauer her. Zumindest die bei Nässe unangenehmeren Stellen haben wir. Aber selbst nass wollen wir trotzdem nicht werden. Weiter geht’s ins letzte Drittel des Steigs. Alles easy. Wir erreichen das Plateau, wo wir uns vom Südwind zum Gipfelkreuz treiben lassen. Auch hier ist der Moment des Verweilens denkbar kurz. Nach ein paar Fotos verlassen wir rasch diesen unwirtlichen Ort.
Spompanadeln lassen wir aus, wir wählen den Holzknechsteig für den Abstieg. Mah, ist der wie jedes Mal entbehrlich. Uns beide setzt es einmal auf den Hintern, das tut auch den Handgelenken nicht gut. Trotzdem ist es der kürzeste Abstieg. Lieber trocken am Holzknechsteig als gewaschen beispielsweise im Preinerwandsteig.
Und wirklich erreichen wir trocken, ganz abgesehen von ein paar Tropfen, das Auto. Im Payerbachhof gönnen wir uns noch ein spätes Mittagessen. Die Dorfpromillienz streitet schon mit schwerer Zunge ein bisserl, wer der seltenen Besucherin an diesem frühen Montagnachmittag den Weg zur Toilette beschreiben darf. Als ich mit ähnlichem Anliegen starte, bleibt es ruhig in der Stube. „Er wird scho‘ ned verlorengehen und wenn, is‘ a ned schod!“ mag sich der eine oder andere beim Blick in den Grünen Veltliner denken.
Wie auch immer, wir hatten einen feinen Tag und noch genug Strom, um locker heimzukommen. Sehr fein!








