Wildfährte und Bärenlochsteig

Das Wetter ziert sich anständig in diesem Jahr! Wieder will es nicht so recht. Die Schönwetterfenster sind klein und schließen sich immer wieder. So stehen wir alleine in Hinternasswald. Trocken soll es bleiben, sechs bis acht Stunden lange soll die Sonne scheinen. Wir decken uns noch mit Regenschutz bei Mammut in der SCS ein und haben warme Sachen mit. Los geht’s!

Klettersteigset und Helm brauchen wir nicht – so Renate. Mir soll es recht sein. Bei der Talstation der Materialseilbahn wartet der Koch des Habsburghauses. Offen ist die Hütte noch nicht. Wir müssen uns bis zum 23.5. gedulden. Na, das glaube ich nicht. Wer öffnet an einem Dienstag? Aber Renates Anfrage, ob sie im Transportkorb mitfahren darf, gefällt dem Herrn. Der Koch weiß auch, dass im Steig nur ein Schneefeld liegt. Ja, ob er das denn vom Korb aus gesehen hat. Nein, von der Hütte sieht man das. Ah ja, das glaube ich auch nicht. So wandern wir weiter, wie es gedacht war.

Renate meistert den Zustieg und die Wildfährte bravourös. Da gibt es nicht viel zu berichten. Bei der Grasbodenalm habe ich auf Sitzgelegenheit und Tisch gehofft, aber die Hütten sind noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht. So sitzen wir ohne Tisch und verspeisen unsere Jausen. Kalt wird es allmählich. Keine Sonne! Wenn die noch 8 Stunden scheinen will, darf sie erst gegen 23 Uhr untergehen. So brechen wir auf und haben längst alles angezogen, was wir mithaben. Ich hatte auf intensive Sonne gehofft. Nix da, vielleicht nächstes Mal.

Der Abstieg über den Bärenlochsteig geht gut. Oben liegt noch so viel Schnee, dass wir die eine kleine, gar nicht ausgesetzte und doch dämliche Stelle gar nicht mitbekommen. Im Klettersteig selbst gibt es auch kein Problem. Renate empfiehlt sich als Begleiterin. Die Wildfährte im Abstieg erfordert Konzentration. Alles tadellos, wäre da nicht das Geröllfeld. Eigentlich bieten Geröllfelder eine entspannte und gelenkschonende Möglichkeit, Höhe zu verlieren. Aber was macht denn Renate da? Mit ausgestreckten Beinen rammt sie die Fersen ins Geröll. Das klappt ebenso wenig, wie es seltsam aussieht. Ah, das Missverständnis ist schnell aufgeklärt. Sie wendet dieselbe Technik wie im Karlgraben bei Schnee an. Nein, das geht offensichtlich nicht und ist schnell korrigiert. Wieder etwas dazu gelernt.

Müde, aber doch kommen wir nach sechs Stunden am noch immer leeren Parkplatz an. Die Sonne scheint endlich, aber jetzt hat der Tag nur noch sechs Stunden. Das mit dem Wetterbericht wird eng werden.

Fein war’s!

Wildfährte bis Grasbodenalm auf garmin
Bärlochsteig im Abstieg auf garmin