Sommerurlaub 2020 ist kein einfaches Thema! Covid-19 hat die Welt in Sachen Reisefreizügigkeit um ein paar Jahrzehnte zurückgeworfen. Die Bevölkerung bejubelt die Restriktionen teils frenetisch. Aber was machen wir? Wir fahren zu fünft nach Istrien in eine überaus große Villa.
Sabine und ich wollen mit den Mädels in die Toskana. Vicky und Anja sollen auch mit. Anja traut sich irgendwie nicht und hat Sorge vor wochenlanger Quarantäne. Also, nur die Nachbarin! Wir durchstöbern Online-Plattformen nach angemessenen Objekten. Aber Italien hat nichts Passendes bzw. antwortet nicht bzw. versucht, uns mit Lockangeboten zu ködern.
Aber in Istrien, knapp hinter der slowenisch-kroatischen Grenz werden wir fündig. Die Residenz Monte sollte mit drei Küchen, fünf Schlafzimmern, Pool, Spa-Haus, etc. ausreichend Platz bieten. Wir buchen über My Istria – aber hallo, hier ist man angenehm wohl organisiert.
Einzig die Villa wird als Villa Monte erwähnt und nicht als Residenz Monte. Das führt dazu, dass wir bei der Anreise das falsche Objekt anfahren und die dortigen Gastgeber verwirren: „Wir sind da, hallo!“ „Jens?“ „Nix, Jens! Gottfried!“ „Nix, Jens?“. Der Vermieter schenkt uns Olivenöl und frisches Tomatensugo. Er hofft auf nächstes Jahr. Die Villa Monte hätte uns jedenfalls schon mal gefallen.
Die Verwirrung hat uns über einen winzigen Grenzübergang geführt. Die Ausreise war in wenigen Minuten erledigt, aber auf kroatischer Seite passieren wir eine endlose Schlange an Einreisenden. Die werden wohl Stunden lang warten – upps!
Nach 27 Minuten haben wir die finale Destination erreicht. Sanja läuft mit uns durch das riesige Areal. Offensichtlich warten noch andere Freuden an diesem Samstag auf sie. Wir bleiben mit drei Häusern und einem Pool zurück. Die Mädels sind sich sicher, dass sie endlich in Instagram angekommen sind und drehen ein eigenes Video. Wir werden nur Haus 2 benützen. Ein paar Malereien müssen von der Wand, da die abgebildeten Personen für Carina zu gruselig sind. Soll sein!
Die Tage sind überaus erholsam. Wir genießen den Pool, erlaufen die Umgebung und kochen jeden Abend. Die Mädels wechseln zwischen Infinity- und Whirl-Pool hin und her. Aber Haus 1 ist gänzlich ungenutzt. Die Einladung über Facebook bleibt ungenutzt.
Letztlich gelingt es uns, unsere Nachbarn für eine Anreise schon am Donnerstag zu überreden. Der Plan war, dass sie ab Samstag für zwei Wochen in Porec, das ist ungefähr eine halbe Stunde von der Residenz Monte entfernt, urlauben. Carina wollte auch dieses Jahr dabei sein. So bietet es sich an, wenn Petra, Rob und Sarah schon ein paar Tage früher anreisen und Carina in Kroatien übernehmen.
Das war ein super Plan! Aber unsere dilettantische Regierung erlässt Freitagmittag eine Reisewarnung für Kroatien und fordert zur Heimreise auf. Das ist kein guter Zeitpunkt für solch eine Maßnahme. Petra und Rob haben über ein österreichisches Reisebüro gebucht. Dort ist man ratlos und will ins Wochenende. Die kroatischen Vermieter sehen keinen Anlass, Geld zu erstatten. Das österreichische Reisebüro wird wohl zurückzahlen müssen, aber infolge Pleite gehen. Entsprechend verweigert es irgendeine Anerkenntnis des Reiserücktritts und damit den wirtschaftlichen Tod.
Die Rückreise am Samstag ist dank der Tatsache, dass wir ganz nahe an der Grenze und damit vor dem anschwellenden Strom der Rückkehrer aus dem Süden sind, harmlos. An der Grenz verlieren wir 20 Minuten. Das war’s. Eine Woche später sind es dann durch weitere Maßnahmen unserer tollen Regierung teils 12 bis 15 Stunden!
Nur, was machen wir in der folgenden Woche?









