17. Skitour: Zauchensee – Strimskogel (2.139m)

Details der Tour via Garmin
Lawinenlagebericht

Ideale Bedingungen herrschen dieses Jahr! Die Latschen am Strimskogel sind tief eingeschneit von feinstem Pulverschnee. Der Lawinenwarndienst spricht gar von Champagne Powder und warnt vor dem Wind. Aber der Wind hat nichts vertragen, die Temperaturen sind tief unter Null! Um halbacht mache ich mich auf den Weg. Es ist richtig kalt, der Oberflächenreif glitzert schon ein wenig, Vorfreude auf die Sonnenstrahlen, die mit jeder Minute die Hänge tiefer anstrahlen.

Im Aufstieg ist alles gewohnt. Nach dem Wald sehe ich einen, der noch früher aufgestanden sein muss. Er macht sich am Gipfel zur Abfahrt bereit. Noch ist er in weiter Ferne und sieht mich wahrscheinlich nicht. Der gute Mann wähnt sich einsam in den Bergen. Der Pulverschnee unter ihm liegt mittlerweile in der Morgensonne und dann geht es los. Er lässt ich in den Hang fallen und vom leichten Schnee auffangen. Er jauchzt, als würde ihm bei jedem Schwung ein Zalando-Karton übergeben werden. Dem geht’s gut. Ich muss noch ein bisserl rauf, genieße dabei den Ausblick und mache Fotos.

Am Gipfel liegt der Schnee so hoch, dass das Gipfelkreuz gar nicht der höchste Punkt ist. Im Zauchensee hat mittlerweile der Liftbetrieb begonnen und auch ich mache mich für die Abfahrt bereit. Anbetracht der anstehenden Freuden lege ich sogar die Tiefschneebänder an! Der Lawinenrucksack will sich wieder nicht scharfstellen lassen, bis ich erkenne, dass ich mit den Handschuhen den Knopf nicht tief genug reindrücken kann. Gernot, dem ich diese Erkenntnis mitteile, findet das okay, solange ich die Handschuhe nicht ausziehen muss, wenn ich den Airbag auslösen will 😉

Fast vom Gipfel weg beginnt der Genuss und auch ich lasse mich in den weichen Pulver fallen. Es folgen ein paar hundert Höhenmeter feinstes Tiefschneevergnügen. Mit Ortskenntnis könnte ich vermutlich noch weiter runter, aber dort, wo die Spuren zur Strimsalm queren, folge ich. Der sonnenbeschienene Schnee glitzert und funkelt. Das Lawinenwissen, das ich mir gegenüber letztem Jahr angeeignet habe, sagt, dass dieser Oberflächenreif, der bei diesen tiefen Temperaturen nicht schmelzen wird, eines Tages eine schwer zu erkennende Schwachschicht ergeben wird, sobald die nächste Front weiteren Schnee darüber ablegt. Aber das ist heute kein Thema! Kurz vor halbelf gönne ich mir noch ein Frühstück, ehe ich mit den Mädels wieder alpin unterwegs bin.